Wer einem Lama einmal in die sanftmütigen Augen geschaut hat, wird dies niemals vergessen. Denn in ihren Augen spiegelt sich die Welt – besagt die Legende der Inkas.
Ihr weiches, seidiges Fell wird auch das Vlies der Götter genannt.
Alpakas/Lamas sind Geheimnisträger. Wenn man ihnen zuhört und eine innere Verbundenheit mit ihnen herstellt, kann man den „großen Geist“ (= Orenda) spüren, der die Tiere, die Natur und die Menschen miteinander verbindet. Wir lernen ohne Worte die Sprache des Lebens. Es ist die Sprache des Herzens, die uns daran erinnert, dass wir alle eins sind, und das unser Bewusstsein immer heil und gesund ist, unabhängig von vermeintlich körperlichen, psychischen und geistigen Handicaps.
Durch das Miteinander der Kameliden und Mensch, der Erfahrung von Zugehörigkeit und Angenommen sein entsteht ein Prozess, der heilend auf Körper, Geist und Seele wirkt.
Lamas und Alpakas in der tiergestützten Therapie
Die Lamas und Alpakas sind zwar neugierige Tiere, dem Menschen gegenüber aber trotzdem zurückhaltend. Man nennt sie auch Nähe-Distanz-Tiere.
Das bedeutet, dass sie auf den Menschen nicht zustürmen, sondern sich respektvoll nähern. Dieses Verhalten begünstigt unter anderem auch das Arbeiten mit Menschen, die eine Traumatisierung, phobische Störungen, Kontaktstörungen und autistische Wesenszüge haben. Menschen, die am Anfang sehr ängstlich und ablehnend waren, entwickeln sehr schnell ein Vertrauen zu diesen sanften, liebevollen und gutmütigen Tieren.
Lamas und Alpakas laufen sehr stolz und anmutig. Die Bewegungen sind ruhig und überschaubar. Deswegen haben auch Menschen mit Entwicklungsverzögerungen oder Verlangsamungen im kognitiven Bereich (z.B. auch bei Depressionen) keine Schwierigkeiten , wenn sie mit den Tieren laufen und können auch entsprechend gefördert werden.
Sie haben große, dunkle Augen und ein sehr weiches Fell, welches zum Kuscheln und Streicheln einlädt.
Lamas und Alpakas bewerten nicht. Sie lieben die Menschen bedingungslos und begegnen jedem mit der gleichen neugierigen Offenheit. Ihnen ist es egal ob jemand „anders“ ist. Sie begegnen allen Menschen vorurteilsfrei und nehmen ihn so an, wie er ist.
Die Lautäußerungen sind sanftmütig und summend.
Dieses Summen ist ihre vorherrschende Sprache , sie kann verschiedene Tonhöhen haben, die dabei unterschiedliches ausdrücken. Um dies richtig zu deuten, ist es dabei wichtig, das Tier gut zu kennen und auch die Körpersprache dazu im Blick zu haben. Das Spekturm, was es bedeuten kann, ist recht groß. Immer wieder können wir beobachten, dass manche Tiere beim Führen mit ihrem Menschen freudig und zufrieden zu summen beginnen. Diese übertragene, entspannte Grundhaltung tut einfach gut. Das Summen unterstreicht dabei die nonverbale Kommunikation zwischen Mensch und Tier und gibt ihr eine zusätzliche Dimension. Wir haben das Summen unserer tierischen Co-Therapeuten aufgenommen. Hören Sie selbst und starten Sie das Video.
Sie werden auch die summenden Therapeuten oder Delfine der Weide genannt. Erste Studien zu den Therapieerfolgen bei Lamas sind durchweg positiv.
Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse mit den Lamas lassen positive Gefühle wie Freude uns Spaß entstehen und ermöglichen so ein nachhaltiges Erlebnis von hohem therapeutischen Wert.
Gefördert wird Kontaktverhalten, Selbstvertrauen, Konzentration, Lebensfreude.
Hören Sie selbst und starten Sie das rechtsstehende Video:
Im Einzelnen können folgende Ziele in der Lamatherapie/ Alpakatherapie beobachtet werden:
- die Ruhe, Umgänglichkeit und das freundliche Wesen der Lamas können die Menschen sehr berühren und sehr beruhigend und ausgleichend wirken
- die natürliche Bewegungsfreude wird durch das Lama geweckt
- Förderung der Bewegungskoordination: durch die notwendige Abstimmung der Fein- und Grobmotorik wird auch eine innere Balance erreicht
- Konzentration und Durchhaltevermögen werden trainiert
- Aufbau von Vertrauen
- Förderung von Achtung und Respekt, sowie ein Gefühl für Verantwortung gegenüber dem Tier- dieses Gefühl kann dann auch auf die Mitmenschen übertragen werden
- Positiven Beziehungserfahrungen und der Kontakt zu sich selbst und der eigenen Gefühlswelt nehmen zu
- Beobachtungsgabe, Aktion und Re-Aktion werden trainiert
- wertfreies Sein, akzeptieren und akzeptiert werden, eigene Grenzen und die andersartiger Individuen individuell erkennen und einhalten
- das Bewusstsein für ein anderes Lebewesen und dessen Bedürfnisse werden geschult
- Sozialen Kompetenzen wie Einfühlungsvermögen, Geduld und Rücksichtnahme werden gefördert
- Entwicklung zur Selbständigkeit
- Verbesserung von Tierphobien
Rückmeldungen von Patienten:
Lamas in der Tiergestützten Therapie sind besonders wertvoll, denn sie sind dem Menschen gegenüber zurückhaltend.
Nur des Lamas natürliche Neugier ist es zu verdanken, dass sie eine Bindung gegenüber dem Menschen suchen und aufbauen. Sie haben eine ausgeprägte Individualdistanz und strenge Rangordnung untereinander, die aber nicht auf den Menschen übertragen wird.Lamas kommunizieren viel mit Körpersprache und wecken auch in uns Menschen ein Gefühl des Verstehens und schon bewegen wir uns auf dem Gebiet der nonverbalen Kommunikation. Wir Menschen haben meist verlernt Körpersprache zu erkennen und zu deuten, Lamas spiegeln unsere Emotionen in einer Art und Weise, in welcher sich ausgezeichnete therapeutische Ergebnisse erzielen lassen.
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Birgit Appel-Wimschneider