Bei uns auf der Orenda-Ranch gibt es die Möglichkeit der tiergestützten Psychotherapie in Form der Reittherapie und der tiergestützten Therapie mit Alpakas und Lamas – schwerpunktmäßig zur Behandlung von psychosomatischen Erkrankungen bei Erwachsenen und Kindern. Seit dem Jahr 2000 bieten wir tiergestützte Therapie mit Pferden und Kameliden an und können deshalb auf einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen.
Unsere Möglichkeiten in der tiergestützten Psychotherapie
Reittherapie
Wir bieten die psychotherapeutische Förderung mit dem Pferd an. Dabei behalten wir die ganzheitliche Entwicklung der Persönlichkeit immer im Blick.
Therapie mit Alpakas/Lamas
Mit den vielen unterschiedlichen Tieren können verschiedene Themen geübt werden. Wir gehen individuell auf Ihre Bedürfnisse ein und klären alles im Erstgespräch.
Therapie und Urlaub verbinden
Wollen Sie intensiver an einem Thema arbeiten, unterstützt von einem Pferd und /oder Lama/Alpaka? Oder Sie wohnen weiter weg? Dann machen Sie Urlaub & Therapie bei uns.
Definition der tiergestützten Therapie
Tiergestützte Therapie umfasst pädagogische, psychologische, psychotherapeutische, rehabilitative und sozial-integrative Maßnahmen, die über das Medium Tier (Pferd, Lama, Hund und Ziege auf der Orenda-Ranch) umgesetzt werden. Die tiergestützte Therapie wird auf der Orenda-Ranch schwerpunktmäßig zur Behandlung von psychosomatischen Erkrankungen bei Erwachsenen eingesetzt.
Tiere spiegeln Emotionen direkt und unverfälscht wider und machen dadurch innere Prozesse sichtbar und bewusster, die wiederum therapeutisch genutzt werden können.
Geschichtlicher Hintergrund zur tiergestützten Therapie
Die Einstellung der Tiere zu den Menschen hat sich im Laufe der Geschichte stark gewandelt. Insbesondere ist laut Kläschen zu beobachten, dass es eine Distanzierungsbewegung und eine Annährungsbewegung zum Tier gibt. Früher lebten die Menschen eng mit den Tieren zusammen – heutzutage existiert der Kontakt zu Tieren eher in „künstlichen“ Situationen.
Dennoch ist laut Kläschen eine Bewegung hin zu einem gemeinsamen und respektvollen Leben mit Tieren und der Natur in den letzten Jahren deutlich spürbar und dessen Wichtigkeit wird zunehmend anerkannt.
Andrea Förster vermutet sogar, dass die zunehmende Entfremdung des Menschen von der Natur und seinen Instinkten eine mögliche Ursachen für das Ansteigen psychischer Krankheiten, Depressionen und Suizidfällen sei.
Sheldark Rupert sagt : „Die meisten von uns benötigen Tiere offenbar als Teil ihres Lebens – unsere menschliche Natur ist untrennbar mit der Natur des Tieres verbunden. Sind wir von ihr isoliert, fehlt uns etwas. Wir verlieren ein Teil unseres Erbes.“
Begrifflichkeiten der tiergestützten Therapie
Leider gibt es heute noch keinen internationalen Konsens über die verschiedenen Begrifflichkeiten in der tiergestützten Therapie. Mit den Prager Richtlinien zum Einsatz von Tieren bei tiergestützten Aktivitäten und Therapie wurden jedoch 1998 erste Grundsätze veröffentlicht:
- Es werden nur Heimtiere eingesetzt, die durch Methoden der positiven Verstärkung ausgebildet, artgerecht untergebracht und betreut werden.
- Alle notwendigen Vorkehrungen werden getroffen, damit die Tiere keinen negativen Einflüssen ausgesetzt sind.
- Der Einsatz von Tieren in helfender beziehungsweise therapeutischer Funktion sollte in jeden Einzelfall begründete Erfolgsaussichten haben.
- Es sollte die Einhaltung von Mindestvoraussetzungen garantiert sein, und zwar im Hinblick auf Sicherheit, Risiko-Management, körperliches und psychisches Wohlbefinden, Gesundheit, Vertraulichkeit sowie Entscheidungsfreiheit. Ein angemessenes Arbeitspensum, eine eindeutige auf Vertrauen ausgerichtete Aufgabenverteilung sowie Kommunikations- und Ausbildungsmaßnahmen sollte für alle beteiligten Personen klar definiert sein.
Tiergestützte Interventionen
In Anlehnung an Kruger und Serpell kann man tiergestützte Interventionen ganz allgemein als “any intervention that intentionally includes or incorporates animals as a part of a therapeutic or ameliorative process or milieu” beschreiben.
Derzeit werden unter tiergestützten Interventionen fünf verschiedene Begriffe (Tiergestützte Aktivität, Tiergestützte Pädagogik, Tiergestützte Förderung, Tiergestützte Therapie) im deutschsprachigen Raum zusammengefasst
Bei der tiergestützten Therapie wird folgendes Ziel verfolgt: Erarbeitung von Lebensgestaltungskompetenzen
Durchführung: Ein professionell ausgebildeter Therapeut, der jede Stunde sorgfältig dokumentiert und auswertet. Eine Qualitätssicherung der Arbeit ist erwünscht.
Arten der tiergestützten Therapie
Auf der Orenda-Ranch werden folgende Arten an tiergestützten Therapien angeboten:
Therapeutisches Reiten
Das Therapeutische Reiten ist eine psychotherapeutische Förderung, die den Menschen ganzheitlich – emotional, körperlich, sozial und auf kognitiver Ebene anspricht.
Dabei dient das Pferd in der tiergestützten Therapie als überdimensionaler Spiegel bzw. Biofeedback, das innere Prozesse äußerlich sichtbar werden lässt.
Bei der Kontaktaufnahme mit dem Pferd geht es um das Berühren, Berührtwerden, und um das Zulassen und Erleben von Körpernähe sowie Erspüren der eigenen Körpergrenzen. Die intensive körperliche Nähe zum Pferd kann Berührungsängste abbauen und die Sehnsucht nach Liebe, Wärme und Geborgenheit stillen.
Das Sitzen und „Geführt werden“ auf einem ungesattelten Pferd ermöglicht das intensive Erspüren der Wärme und Bewegung des Pferderückens.
Die harmonische, dreidimensionale Bewegungen des Pferdes fördern das Spüren und Annehmen des eigenen Körpers und stimuliert gleichzeitig das seelische Fühlen und Empfinden.
Für viele Patienten ist das „sich tragen lassen“ oder „Kontrolle abgeben“eine wertvolle Erfahrung und wird durch das Medium Pferd unmittelbar erlebbar.
Die Führung zu übernehmen oder „die Zügel in die Hand nehmen“ bedeutet für viele einen wichtigen Entwicklungsschritt zu mehr Selbstvertrauen, Durchsetzungsvermögen und Eigenständigkeit.
Lamatherapie
Die Lamatherapie mit den sanften, flauschigen Co-Therapeuten der Orenda-Ranch findet draußen in der Natur statt und vermittelt so positive Erfahrungen über alle Sinne.
Lamas und Alpakas nehmen den Patienten so an wie er ist und begenen jedem mit der gleichen neugierigen Offenheit.
Durch den hohen Aufforderungscharakter der sanften Tiere werden Abwehrmechanismen aufgeweicht, sodass der Mensch oft sehr schnell mit dem Lama Kontakt aufnimmt. Das sehr weiche und seidige Fell der Tiere lädt zusätzlich zum Kuscheln und Streicheln ein.
Das Führen der Lamas ist immer auch ein Achtsamkeitstraining, da die Tiere die gesamte Aufmerksamkeit des Patienten einfordern. Die sensiblen Co-Therapeuten merken es sofort, wenn der Mensch nicht bewusst im gegenwärtigen Moment verweilt und kooperieren nicht mehr.
Beim Führen reagieren Lamas nicht nur auf die äußere Körperhaltung, sondern auch auf momentan ablaufende innere Prozesse. Durch direkteSpiegelung hat der Patient die Chance, sich über das Tier mit all seinen Fähigkeiten, Eigenschaften, Ängsten und Unsicherheiten zu erfahren. Es kann gelingen, sich alter Muster bewusst zu werden, sich von ihnen zu lösen und neue Verhaltensmuster unmittelbar mit dem Tier zu trainieren.
Sobald Patient und Lama eine harmonische Einheit bilden, fängt das Lama an zu summen. Dies wirkt zusätzlich beruhigend und entspannend und lässt die Verbundenheit mit den Lamas noch mehr spürbar werden.
Durch das Miteinander, der Erfahrung von Zugehörigkeit und Angenommen – sein entsteht ein Prozess, der heilend auf Körper, Geist und Seele wirkt.
Die Begegnungen und gemeinsamen Erlebnisse mit den Lamas lassen positive Gefühle entstehen und ermöglichen ein nachhaltiges Erlebnis von hohem therapeutischen Wert.